Gegenwärtiger Start/Endpunkt der bisher ausgeschilderten regionalen VIA REGIA bis an die Elbe. Das erste Richtungszeichen finden Sie bei der Schlosskapelle im Ortszentrum von Seerhausen.
Seerhausen geht auf
eine vermutlich befestigte, slawische Siedlung in der Jahnaue
zurück. 1170 wird Seerhausen erstmals urkundlich erwhähnt. Zu
dieser Zeit existierte befeits ein als Wasserburg angefegter
Herrensitz mit strategischer und verkehrspolitischer Bedeutung,
das sich mit der Befestigungsanlage auch die Straßenfurt durch
die Jahna bewachen ließ.
Die Straße von 0schatz nach Boritz an der Elbe ist älter als
die an ihr liegenden Ortschaften. Als Hohe Straße oder VIA
REGIA war sie vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit eine der
bedeutendsten Fernhandelsstraßen.
Oer Ortsname geht zurück auf Reinhardus de Serusne, der in der Ersterwähnung Seerhausens genannt wird. Serusne könnte ein Begriff slawischen Urspungs sein und sich von der Pflanze Zerucha oder auch Zerus (Hasenfuß, Kress) ableiten. Dagegen spricht die deutsche Endung -hausen so dass der Ortsname wahrscheinlich auf den ersten Besitzer Seerhausens (aus dem alten Geschlecht derer von Seer) deutet. Andere Ortssnamensformen waren: 1259 – Serusen, 1334 – Serhußen, 1378 – Serhusyn und 1542 – Serhausen.
1525 wird der Herrennsitz erstmals als Schloss bezeichnet. In der Mitte des 16. Jahrhundert wird in Seerhausen ein Rittergut genannt. Der Besitz eines Rittergutes, was im Mittelalter dem Adel vorbehalten war, berechtigte den Besitzer, Abgaben und Dienstleistungen der bäuerlichen Bevölkerung einzufordem als auch zu Vorrechten wie Steuerbefreiungen, Kanzleifähigkeit (Patrimonialgericht} und Landtagsfähigkeit (Schriftsässigkeit}.
Über 400 Jahre, von 1293 bis 1728, war das Rittergut im Besitz der Familie von Schleinitz.
Als bedeutenster Seerhausener Schlossherr ist Thomas Freiherr von Fritsch zu nennen. Er erwarb Schloss und Rittergut 1729. Sein Engagement als Unterändler ermöglichte 1736 den Hubertusburger Frieden, der den 7-jährigen Krieg mit Preußen beendete.
1813 übernachtete Napoleon auf dem Weg nach Leipzig im Schloss Seerhausen. Dabei benutztenen seine Truppen die VIA REGIA vermutlich letztmalig als Heerstraße.
Nach der Kreisreform in der DDR gehörte Seerhausen seit 1952
nicht mehr zu Oschatz, sondern zum Kreis Riesa. Am 1. Oktober
1996 wurde Seerhausen in die Gemeinde Plotitz
eingemeindet.
1999 wurde dann durch die Gemeindegebietsreformgesetze in
Sachsen die Gemeinde Stauchitz gebildet.